Wahre Freiheit entdeckt der Mensch erst dann, wenn er das Interesse daran verliert, welchen Eindruck er erweckt.
Chinesisches Sprichwort

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Dienstag, 17. April 2012

Heute ist morgen

Nachdem ich schon zwei Tage heulend das Wochenende verbachte, kam schließlich unweigerlich der Montag. 
Ich hatte Angst mir etwas anmerken zu lassen. Seltsam still verbrachte ich den Tag, auf die Frage was los sei, schüttelte ich nur abweisend den Kopf.
Doch noch am gleichen Abend wusste es jeder. Du hattest deinen Beziehungsstatus geändert.
Um den neugierigen Fragen aus dem Weg zu gehen, löschte ich meinen Facebook-Account. Aber die fragenden, höhnischen, mitleidenden Gesichter begegneten mir am nächsten Schultag mit voller Wucht.
Mit leerem Blick und roten Augen setzte ich mich leise auf meinen Platz und ignorierte meine Umwelt völlig. Erst als meine Sitznachbarin ihre Hand auf meine Schulter legte und behutsam "heey..." sagte, fuhr ich rum und sprach hysterisch mit gebrochener Stimme: "Ich will nicht drüber reden!!!" 
Den ganzen Tag schaute ich in die Ecke, hörte nicht zu und ließ alle reden. Hin und wieder kam jemand vorbei, nahm mich in den Arm, klopfte mir beim vorbei gehen auf die Schulter, andere wollten mich mit einem Lächeln aufheitern, wieder andere taten einfach so als wüssten sie von nichts und plauderten einfach über belanglose Dinge. Aber es ging alles an mir vorbei ... Und ich spürte jede Minute die Blicke, die mir aus den unterschiedlichsten Gründen zugeworfen wurden.Beim letzten Schulgong war ich die Erste, die das Zimmer verließ.
Im Zug rannen mir unentwegt die Tränen über Gesicht - völlig egal was andere dachten. Ständig schaute ich auf mein Handy und hoffte auf eine neue Nachricht von dir - und las die alles entscheidende SMS 100erte male durch.Zu Hause ließ ich mich den ganzen Tag nicht blicken. Meine Eltern maßen dem keine Bedeutung bei, schon zu oft kam ich nicht mehr hoch in die Wohnung und sagte, dass ich nach Hause gekommen war.
Ich vergrub mein  Gesicht in meinen Kissen bis sie nass waren vor Tränen. Der Rollladen meiner Kellerwohnung blieb heute unten - Dunkelheit und Einsamkeit. Erinnerungen tauchten auf, die Zeit verging quälend. 
Ständig flüsterte ich mir monoton, mit weitaufgerissenen Augen und starrem Blick an die Decke, zu: "Nein, er hat nicht Schluss gemacht. Es ist alles gut. Er hat nicht Schluss gemacht ..." Wie oft versuchte ich mir das einzureden? 
In dieser Woche aß ich nichts. Wasser, das ich trank, war weniger als das, was wieder aus meinen Augen kam. Mein Gesicht brannte an den Stellen, an denen sich die salzigen Tränen ihren Weg gebahnt hatten. Meine Lider waren rot, mein Gesicht blass und die Augenringe dunkel. 
In Panik floh ich drei mal in dieser Woche aus dem Haus und kam erst spät wieder Heim - ich suchte dich auf.
Ich zitterte vor Kälte und vor Angst, dass dies unser letztes Treffen sein würde. Meine Stimme bebte oder versiegte ganz in meinem Tränenschleier. Nur du schafftest es, mich nach zwei Stunden umarmen, auf deinem Schoß sitzend getröstet zu werden, dass ich zumindest für die restlichen Nachtstunden nicht mehr weinen musste.
Der schlimmste Satz in dieser Woche:
 "Ich sehe einfach keine Zukunft mehr." 

Heute ist morgen.
Und morgen ist übermorgen.

Es ist jeden Tag das Gleiche.
Auch morgen wird sich nichts zu heute geändert haben.
Und auch der Tag danach wird gleich bleiben.

So folgt jeder Tag dem nächsten.
Immer gleich

~
*Ayumi Haneoka*








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